Heilhypnose

Die Hypnose (griechisch Hypnos = Schlaf) ist eine alte Heilweise, die schon um 5000 v.Chr. von ägyptischen Priestern angewandt wurde. Um 2000 v.Chr. verbreitete sie sich weiträumig und ist aus dieser Zeit urkundlich belegt. Hypnotische Rituale wurden in allen antiken Hochkulturen zur Weissagung und für Heilzwecke benutzt.

Der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer (1743 – 1815) hat sich einen besonderen Namen auf diesem Gebiet gemacht. Er hat bereits 1775 die Hypnose als „Somnambulismus“ eingesetzt.

Den wahrscheinlich größten Einfluss auf die Entwicklung der Hypnose im 20. Jahrhundert hatte der amerikanische Facharzt für Psychiatrie und Professor für klinische Hypnose Milton H. Erickson.

Die Heilhypnose gehört mit anderen ganzheitlichen Therapieformen zu den besonders wichtigen Behandlungsformen von Körper-Geist-Seele. In der Heilhypnose wird mit dem Unterbewusstsein gearbeitet, um mit Hilfe des Erlebens und Handelns in der Trance Erfahrungen zu machen, welche die Grenzen überwinden, die durch das bisherige Denken geschaffen und aufrecht erhalten wurden. Die Heilhypnose ist im besonderen Maße dazu geeignet, die unbewussten Ursachen von Erkrankungen und Störungen im Menschen aufzudecken und positive Kräfte zum Überwinden dieser Krankheiten oder Störungen freizusetzen. Die Heilhypnose kann selbst in solchen Krankheitsfällen erfolgreich sein, die sich bis dahin als „therapieresistent“ gezeigt haben. Im Rahmen einer Psychotherapie ist die Heilhypnose eine unschätzbare therapeutische Heilmethode.

Fallbeispiel im Bereich der Heilhypnose

Ein Mann, 65 Jahre alt, kommt in meine Praxis und klagt über Schlafstörungen, Mangel an Interesse an seinen geliebten Hobbys und über Probleme mit seiner Frau und seiner Tochter. Der Mann war vor kurzem in Pension gegangen, er hatte viele Jahre als Berufskraftfahrer gearbeitet. Vor seiner Pensionierung hatte er nie irgendwelche ähnlichen Probleme gehabt. Sein Berufsleben war nicht leicht, voller Stress, aber er fühlte sich wohl dabei. Nun fühlt er sich hoffnungslos, leer, wertlos und verzweifelt.

Ich riet zu einer Heilhypnose.

Nachdem ich ihn in eine Tiefenentspannung versetzt hatte, suggerierte ich ihm, er läge an einem sonnigen, warmen Sandstrand, am schönen, blauen Meer. Ich sagte ihm, er habe alles um sich herum, was er sich nur wünsche. Nach einer kurzen Weile brach er in Tränen aus. Er teilte mir mit, was ihm fehlte: Seine gewohnte Arbeitskleidung, sein Proviantpaket, seine Werkzeugkiste. Er war weit davon entfernt, den sonnigen Strand als seine höchste Wonne zu empfinden. Er war so mit den Nerven fertig, als ihm die Erinnerung an seine unumkehrbare Pensionierung bewusst wurde. Sein einziger Wunsch war, wieder arbeiten zu dürfen! Im darauf folgenden Gespräch machte ich ihm den Vorschlag, sich doch nach einer Teilzeitbeschäftigung umzusehen. Nach zwei Wochen rief er mich an und erzählte mir, dass er eine Teilzeitbeschäftigung als freier Mitarbeiter bei einem Transportunternehmen gefunden habe und überglücklich sei.

Nachdem eine Lösung für sein Problem gefunden wurde, war er frei von allen Symptomen und Beschwerden.